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ecoPi:Bleep

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Die ecoPi-Serie sind von uns entwickelte und gebaute, modulare Erfassungsgeräte auf Basis von kostengünstigen Raspberry Pi Einplatinencomputern (RPi, Raspberry Pi Foundation).


Was ist der ecoPi:Bleep?

Der ecoPi:Bleep ist eine autarke Einheit zur Telemetrie von Fledermäusen, die auf der Basis des open-source Projekts Radio-Trackig.eu entwickelt wurde.

Alle heimischen Fledermausarten sind besonders und streng geschützt (FFH Richtlinie, Anhang IV), weshalb die Tiere nicht nur regelmäßig Teil von Monitoring-Programmen sind, sondern auch zentraler Bestandteil vieler Planungs-Gutachten (Prüfung der Zugriffsverbote nach BNatSchG § 44 Abs.1). Eine wesentliche Methode bei der Untersuchung zum Raumnutzungs-Verhalten der Fledermäuse stellt die Telemetrie dar.

Klassische Telemetrie-Methoden zur Raumnutzung, nach dem Prinzip der Kreuzpeilung, sind zumeist mit hohem personellen Aufwand verbunden und damit oft auch mit einer geringen Anzahl an untersuchbaren Tieren. Zudem lässt die klassische Telemetrie kaum Rückschlüsse auf die Flugrouten der Tiere zu, da Fledermäuse auf Transferflügen nur sehr selten synchron von zwei Positionen aus gleichzeitig geortet werden können.

Unser Ziel war es daher, die Erfassung besenderter Fledermäuse zu optimieren und eine möglichst belastbare Datengrundlage, insbesondere zu Flugrouten, bei relativ geringen Kosten und personellen Einsatz zu schaffen. Aus diesem Grund haben wir den ecoPi:Bleep entwickelt.


Wie funktioniert der ecoPi:Bleep?

Besenderte Fledermäuse werden durch die kleinen Empfängerstationen – die ecoPi:Bleep Geräte – automatisiert erfasst, wenn die Tiere in Reichweite der Geräte (etwa 50m) vorbeifliegen. Dabei ist die Reichweite zwar abhängig von den Gegebenheiten vor Ort (Vegetationsdichte, Landschaftsprofil etc.), kann aber durch die Wahl des Installationspunkts und der modular-austauschbaren Empfangsantenne maßgeblich beeinflusst werden.

Je nach Fragestellung und Größe des Untersuchungsgebiets wird eine entsprechende Anzahl an ecoPi:Bleep Stationen verteilt. Standortspezifische Flugwege von Fledermäusen können auf diese Weise ermittelt werden. Die Anzahl der untersuchbaren Fledermäuse ist kaum limitiert. Lediglich die Frequenzen der Sender müssen eine entsprechende Diversität aufweisen, um bei der Auswertung unterschieden werden zu können.

Die Steuerung des ecoPi:Bleep erfolgt über die open-source Software des Radio-Trackig.eu Projekts. Die Software ermöglicht ein Verarbeiten und Speichern der empfangenen Radio-Signale in einem definierten Frequenzbereich. Über einen WLAN-Hotspot ist auch einen Fernzugriff in unmittelbarer Umgebung der Geräte möglich. Damit ist eine Funktionskontrolle, Einstellungsänderungen und das Herunterladen von gespeicherten Daten inkuldiert.


Wie ist der ecoPi:Bleep aufgebaut?

Der ecoPi:Bleep besteht aus einer robusten Kunststoffbox, an deren unteren Außenseite die Empfangsantenne installiert ist. Im Inneren der Box befinden sich die verschiedenen technischen Komponenten, u.a. auch das Herzstück des Geräts - der RPi Einplatinencomputer, auf ihm ist die Erfassungs-Software installiert. Der autarke Betrieb der Geräte wird über ein Solarpanel/Batterie-Modul umgesetzt.
Alle Komponenten des ecoPi:Bleep sind modular und dadurch platzsparend transportierbar.


  • Installierter ecoPi:Bleep.
    © OekoFor GbR
  • Je nach Landschaftsstruktur kann der ecoPi:Bleep auch bodennah installiert werden.
    © OekoFor GbR
  • Eine besenderte Teichfledermaus (Myotis dasycneme).
    © OekoFor GbR
  • Schematisches Funktionsprinzip des ecoPi:Bleep.
    Die Flugroute einer besenderten Fledermaus kann anhand der passierten ecoPi:Bleep Stationen rekonstruiert werden.
    © OekoFor GbR

Anwendungsbeispiele

Der ecoPi:Bleep eignet sich sich besonders gut für den Einsatz in Projekten mit Fragestellungen hinsichtlich einer Habitatnutzung von Fledermäusen in einem konkreten Untersuchungsgebiet. Erfassungen im Zuge von Planungsgutachten und Monitoring-Programmen können mit dem ecoPi:Bleep sehr gut durchgeführt und/oder ergänzt werden.

Erfolgreich eingesetzt wurde der ecoPi:Bleep bereits für Untersuchungen im Zuge eines Straßenbau-Gutachtens. Auf der Basis der Ergebnisse konnten konkrete Schwerpunktbereiche einer möglichen Trassenkreuzung durch Fledermäuse identifiziert werden. Schutzmaßnahmen für die Tiere sind damit standortspezifisch sowie bedarfsangepasst plan- und umsetzbar.